KREISVERBAND BRAUNSCHWEIG
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Gedenken an die Novemberpogrome am 9.11.1938

Gedenken an die Novemberpogrome am 9.11.1938

Wir gedenken heute am 9. November an die Novemberpogrome 1938.

Um 15 Uhr nehmen wir an der offiziellen Gedenkfeier der Stadt Braunschweig teil und widmen uns auch am heutigen Abend bei Theorie & Theke dem Thema.

#niewieder #keinvergessen #keinschlusstrich

Der Bundesverband der Falken schreibt zum heutigen Tag:

Anlässlich des Jahrestags der Reichspogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 gedenken wir den Opfern der Novemberpogrome. Im Laufe der Woche vom 7. bis zum 13. November gab es im gesamten Deutschen Reich gewalttätige Übergriffe auf Jüdinnen und Juden sowie jüdische Einrichtungen und Geschäfte, ausgeübt von SA- und SS-Angehörigen und organisiert durch die nationalsozialistische Regierung. Mehrere hundert Menschen wurden ermordet oder in den Suizid getrieben, 30.000 Personen wurden interniert und am 10.11. in Konzentrationslager deportiert. Tausende Synagogen, Friedhöfe oder Gemeinderäume wurden zerstört und teils niedergebrannt.

Dies geschah unter den Augen und der Mittäterschaft gewöhnlicher Bürger*innen, die sich etwa an Plünderungen bereicherten. Die Feuerwehr war mitunter vor Ort, aber nicht etwa um die Brände zu löschen, sondern lediglich um ein Übergreifen auf andere Gebäude zu verhindern. Die entstandenen Schäden wurden anschließend den deutschen Jüdinnen und Juden aus „Sühne“ auferlegt, indem man ihnen über eine Milliarde Reichsmark abpresste.

Die Pogromnacht war ein vorläufiger Höhepunkt in der Verfolgung und Entrechtung von Jüdinnen und Juden, die schließlich in den industriellen Massenmord mündete. Wie kaum ein anderes Ereignis während der nationalsozialistischen Herrschaft zeigte sie die überwältigende Zustimmung der Bevölkerung zur antisemitischen Politik der NSDAP. Nach 1945 wurden zwar Strafverfahren angestrengt, der Großteil der Täter*innen kam jedoch straffrei aus, auch wegen einer weitgehenden Amnestie durch die Bundesregierung im Dezember 1949.

Wenn wir heute der Opfer gedenken, dann erinnern wir uns auch daran, was die Taten überhaupt erst ermöglicht hat. Die Diktatur der Nazis war nicht von außen aufgezwungen worden, sondern wurde aktiv akzeptiert und unterstützt. Wer heute davon spricht, dass sich dies nie wieder wiederholen dürfe, darf seine Augen heute nicht vor dem immer noch verbreiteten Antisemitismus verschließen.