„Wie wird man(n) zum Gitarrenheld? Geschlechterkonstruktionen und E-Gitarre“
Die E-Gitarre wird im Kontext der Rock- und Popmusikgeschichte als kulturelles Symbol des Protests und Widerstands gefeiert – häufig sogar als wichtigstes Instrument für die Entstehung der Rockmusik beschrieben. Damit verbunden spielen die „Gitarrenhelden“ eine wichtige Rolle in der Geschichte der E-Gitarre – der Pop- und Rockmusik. Bei diesen erkorenen „Gitarrenhelden“ handelt es sich fast ausschließlich um Männer. Dabei hat es von Anfang an einflussreiche E-Gitarristinnen wie z.B. Memphis Minnie, Rosetta Tharpe oder Mary Ford gegeben. Wenn Gitarristinnen in diesen Zusammenhängen Erwähnung finden, dann werden sie meist wie ein Sonderphänomen behandelt. Warum ist das so? Und was bedeutet diese Art der Geschichtsschreibung vor allem für (junge) Musiker_innen heute?
Im Vortrag möchte ich zum einen die vergessenen Protagonistinnen zurück an die E-Gitarre bringen und anhand von Bild- und Videomaterial zeigen wie die „Männlichkeit der E-Gitarre“ in den Medien und auf den Bühnen hergestellt wird – und aber auch in anderen Kontexten wie z.B. der Riot Grrrls kritisiert und unterwandert wird. Gegenbewegungen zur kommerziellen Rockmusik – wie Punkrock/Hardcore – schreiben die „natürliche“ Verbindung von Rockmusik und Männlichkeit fort. Zum anderen soll ein Einblick in die kritische Männlichkeit(en)-Forschung gegeben werden um die Frage zu diskutieren, was es mit dem Männlichkeitswahn um die E-Gitarre auf sich hat und wie ein kritischen Umgang damit aussehen kann.
Referent_in: Sarah Schauberger, Paderborn
Sarah Schauberger ist Musikerin und Musikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt auf Geschlechterforschung. Darüber hinaus engagiert Sie sich als Teamerin beim „Ruby Tuesday e.V – Rock & Hip Hop Camp für Mädchen, Trans* & Inter*“ und in anderen feministischen Initiativen.
Donnerstag: 4 Juli, Nexus, Frankfurter Straße 253, Beginn: 19:30 Uhr